Für viele Hobby-Griller ist die Freizeitbeschäftigung Grillen längst zu einer Lebensphilosophie geworden. Wer an einen Grillabend denkt, der denkt an gemütliches Beisammensein, Entspannung an der frischen Luft, Seele baumeln lassen, Lebenslust und schmackhafte, herzhaft würzige Speisen.
Viele lieben am Grillen das Unkomplizierte und die Lässigkeit bei der Zubereitung des Grillguts. Da regt sich - spätestens nach dem zweiten erfrischenden Kaltgetränk - auch niemand über das Rostbratwürstchen auf, das gerade beschlossen hat, sich seiner engen Haut zu entledigen. Und am Schweinenacken schmeckt die eine, eigentlich viel zu dunkel gewordene, natürlich im höchsten Maße krebserregende und vor allem viel zu durch gebratene Ecke besonders kross und würzig. Aus der Pfanne hätte man dieses Stück seinen Gästen wahrscheinlich niemals zugemutet.
Aber da gibt es ja auch noch die Fraktion der Gourmetgriller, die ihren Grill als Quelle der Inspiration für sich entdeckt haben und die unglaublichsten Gerichte darauf zaubern. Kürzlich hat sich ein Freund, den ich durch die Zusammenarbeit mit der Internetagentur Constractiv kennen gelernt habe, als solcher bei mir geoutet und mir verraten, wie er auch ohne Smoker, die perfekten Rippchen zubereitet.
Mit einem einfachen Kugelgrill und relativ wenig Holzkohle hat er es geschafft die leckersten Spareribs zuzubereiten, die ich bisher in meinem Leben anknabbern durfte. Die Schweinerippchen werden dazu mehrere Stunden bei etwa 80 Grad im Grill geräuchert.
In diesem Artikel geht es darum, wie man auch ohne 'American Smoker', sondern nur bewaffnet mit einem ganz gewöhnlichen Standardgrill die perfekt geräucherten und saftigsten Fleischstücke zaubert.
Für diese Garmethode brauchst du aber auf jeden Fall einen Holzkohle-Grill mit Deckel. Am besten einen, der einen eingebautem Thermometer hat (z.B. im Deckel) und Lüftungsschlitze, mit deren Hilfe du die Temperatur regeln kannst.
Außerdem brauchst du gute Holzkohlebriketts (Amazon Partner-Link). Normale Holzkohle würde zu schnell verbrennen und die Hitze verlieren. Des Weiteren benötigst du eine Aluschale oder eine andere feuerfeste Form, in die man Wasser geben kann sowie Räucherholz bzw. Räucherchips (Amazon Partner-Link).
Als allererstes muss ein gutes Stück Fleisch her. Natürlich funktioniert diese Garmethode mit allen möglichen Fleischsorten. Sie schreit allerdings geradezu nach Spareribs. Bitte lass dir vom Metzger auf gar keinen Fall gepökeltes Fleisch andrehen! Die Rippchen müssen frisch sein. Am besten bestellst du beim Metzger deines Vertrauens frische Schweine-Loin-Ribs, die ein Teil des Koteletts sind.
Rezepte für Spareribs-Marinaden gibt es wie Sand am Meer (ask google). Ich stelle euch hier die Zutaten für die leckere Marinade vor, die mein Freund Stefan benutzt hat. Die ungefähren Mengen seht ihr auch auf den Bildern. Das kann man bei Marinaden durchaus nach Gefühl (und natürlich Geschmack) machen. Wenn deine Gäste und du es scharf mögen, erhöhe einfach die Menge Chili oder verarbeite die Kerne mit, wenn ihr keinen Koriander mögt, ersetzt ihn einfach durch glatte Petersilie.
Die frischen Zutaten werden mit einem Messer möglichst klein gehackt und mit den Gewürzen und Flüssigkeiten vermischt.
Die Rippchen werden damit von allen Seiten 2 x eingepinselt und am besten massierst du die Marinade regelrecht in das Fleisch ein. Solltest du stolzer Besitzer eines Vakuumiergerätes sein, bekommst du besonders viel Geschmack ans Fleisch, wenn du die marinierten Rippchen vakuumierst.
Während das Fleisch für mindestens 24 Stunden im Kühlschrank die Gewürze in sich aufsaugt, können auch schon einmal die Holzchips gewässert werden.
Jetzt kommt das Wichtigste: Den Grill auf die richtige Temperatur bringen!
Auf dem Holzkohlerost werden die Briketts in einer Zweierreihe so gelegt, dass sie einen Halbkreis bilden, wie in der Abbildung unten (das reicht für etwa 8 Stunden räuchern bei 80 Grad). In die Mitte des Grills kommt die Schale mit Wasser.
Dann werden die ersten beiden Kohlen entzündet (das kann man z.B. auch getrennt machen und sie mit der Grillzange dann in den Grill legen). Schließlich kommt der Deckel darauf und man lässt die Kohle ca. 30 bis 45 Minuten ‘ziehen’. In dieser Zeit wird mithilfe der verstellbaren Belüftung die Temperatur auf ca. 80 Grad eingeregelt. Ist das geschehen, können die gewässerten Holz-Chips auf den Kohlebriketts verteilt werden, wie im Bild zu sehen.
Das Fleisch wird nun über der Wasserschale platziert. Es soll indirekte Hitze, oder fast besser gesagt, indirekte Wärme bekommen.
Das Fleisch braucht mindestens 4, aber besser 6 – 8 Stunden bis es perfekt ist. Circa alle 2 Stunden solltest du es wenden. Eine gute Gelegenheit, bei diesem festlichen Akt schon mal ein erfrischendes Kaltgetränk zu sich zu nehmen.
Während das Fleisch so vor sich hingart kannst du dich um Soßen, Dips, Brot und natürlich um die Getränke kümmern oder um die passende Salatbeilage wie beispielsweise:
Ein schöner Nebeneffekt dieser Garmethode ist, dass man ein riesiges Zeitfenster hat, in dem man die Spareribs servieren kann denn, ob sie nun 6 oder 7 Stunden auf dem Grill liegen – sie werden eher immer besser!
Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!
Bei einem Grill-Event spielt perfektes Plating sicher keine Rolle. Aufgrund der Tatsache, dass das Fleisch ruhig auch länger auf dem Grill bleiben kann und jeder gerne schön warme Rippchen hätte, bietet es sich eigentlich an, die Rippchen jedem direkt vom Grill auf seinen Teller zu geben.
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