Das ist wirklich schlimm mit mir! Wenn ich Lebensmittel einkaufe, sehe ich ständig Dinge, zu denen mir irgendwelche tollen Ideen einfallen, die ich "schon immer" mal ausprobieren wollte. Und wenn ein Lebensmittel eine kurze Saison hat, wie beispielsweise Spargel, tut mir irgendwie jeder Tag leid, an dem ich keinen Spargel zubereitet habe. Leider lässt es aber meine Zeit nicht zu, alles zu verarbeiten, worauf ich gerade Lust bekommen habe und das bringt uns öfter in die Verlegenheit, Lebensmittel zu Hause zu haben, die dann letztlich irgendwie zu einem nicht geplanten Gericht verarbeitet werden müssen, weil sie ihrer Haltbarkeitsgrenze entgegengehen. Glücklicherweise ist meine Frau eine tolle Köchin, die überhaupt keine Scheu und das Talent hat, selbst aus ganz wilden Kombinationen immer noch ein schmackhaftes One-Pot-Gericht zu kreieren.
Aber manchmal führt mein Laster auch zur Geburt eines richtig leckeren Geschmackserlebnisses, wie bei dem hier beschriebenen Gericht. Wir hatten nämlich noch eine Mango, die ich gekauft hatte, weil sie im Angebot war und mir natürlich wieder mal tausend kreative Verwendungsmöglichkeiten durch den Kopf gegangen sind und im Supermarkt lagen kurz vor Ladenschluss noch genau zwei Stangen loser Spargel (ist mir ein Rätsel, wie man die zwei letzten Stangen nicht mitkaufen kann), die ich mir schnappte, um sie vor ihrem sicheren Mülleimer-Ende zu bewahren.
Als ich nachhause kam, wurde ich schon mit den Worten "Schatz, was hast du denn mit der Mango vor, die muss gemacht werden!" begrüßt. Bevor meine leckere Mango in einem Müsli oder einem Smoothie landet, musste ich mir also schnell etwas einfallen lassen.
So wurde aus der Mango ein wirklich sehr leckerer Linsen-Mango-Salat. Passt der eigentlich zu Spargel? Naja, wie sagt man so schön: "Ausprobieren geht über Studieren"!
Leute, diese Kreation MÜSST ihr bei Gelegenheit wirklich einmal nachmachen. Das Geschmackserlebnis war einfach hinreißend. Also viel Spaß beim Nachkochen.
Das Schöne an Belugalinsen ist, dass man die getrockneten Linsen nicht erst einweichen muss. Sie können direkt gekocht werden. Da wir einen Salat daraus machen, solltest du die Linsen als Erstes kochen, damit sie Zeit zum Abkühlen haben und die Marinade noch ein wenig einziehen kann. Spüle die Linsen zunächst unter kaltem Wasser, gib sie dann in einen Topf und füge die doppelte Menge Wasser hinzu (also 1 Teil Linsen, 2 Teile Wasser).
Du solltest kein Salz ins Kochwasser geben, weil das den Garvorgang verzögert. Du kannst aber durchaus Kräuter wie Thymian oder Lorbeer hinzugeben und mitkochen.
Koche das Wasser bei großer Hitze einmal auf, und lass die Linsen dann bei kleiner Hitze und geschlossenem Deckel ca. 25 Minuten weich garen. Du kannst aber auch nach 20 Minuten schon einmal testen, obWäre dir die Linsen schon weich genug sind. Für einen Salat dürfen Sie eher knackig und nicht zu weich sein.
Während die Linsen garen, kannst du die Salatsoße zubereiten. Mische einfach alle Zutaten bis auf das Öl miteinander, bis sich das Salz aufgelöst hat. Ich benutze dafür gerne ein leeres Glas mit Schraubverschluss, das ich kräftig schütteln kann. Das hat auch den Vorteil, dass man zu viel gemachte Marinade gut darin aufheben kann.
Außerdem ist jetzt Zeit, um die Mango schon einmal in Würfel und die Frühlingszwiebel in Ringe zu schneiden. Die Mango-Würfel sollten nicht zu groß sein. Je feiner die Würfel sind, ums so schicker sieht der Salat aus.
Der geschmorte Spargel ist leicht zubereitet. Er wird großzügig geschält und um die holzigen Enden gekürzt. Dann legst du die Spargelstangen nebeneinander in eine Pfanne, gibst den Zucker und das Salz darüber sowie Zitronenscheiben und Butterflocken obenauf. Dann einfach Deckel drauf und bei milder Hitze schmoren. Spargel ist im Prinzip schon nach 10 Minuten fertig. In diesem Fall möchte ich ein paar Bratspuren, also eine leichte Bräunung an den Stangen haben. Dafür gebe ich lieber noch ein paar Minuten länger. Am besten du schaust ihn dir nach 10 Minuten an und entscheidest selbst, wie lange du ihn noch garen möchtest. Die Garzeit ist ja auch ein wenig abhängig von der Dicke der Spargelstangen.
Vermische die fertig gegarten Linsen noch warm mit der Salatsoße und lasse den Salat noch ein wenig ziehen.
Die Zeit, in der der Linsen-Mango-Salat zieht, kannst du nutzen, um die Pinienkerne zu rösten. Das machst du in einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze. Vorsicht, die kleinen Dinger haben die Eigenschaft in einem Moment noch völlig unbeeindruckt und im nächsten Moment schwarz zu sein! Deshalb schön im Auge behalten und immer mal wieder schwenken.
Jetzt muss nur noch der Wildkräutersalat gemischt werden. Wenn du keine Lust auf Kräuter sammeln hast, geht zur Not auch einfach Rucola. Alternativ kannst du aber auch eine fertige Salat-Mischung, wie sie in jedem Discounter oder Supermarkt - leider in Plastikbeuteln - im Kühlregal angeboten wird, benutzen.
Der Wildkräutersalat wird ganz am Schluss einfach mit ein paar Tropfen Essig und Öl und einer Prise Salz gewürzt.
Hebe die Mango und die Frühlingszwiebeln unter die abgekühlten Beluga-Linsen. Das war's im Prinzip schon!
Du kannst den Spargel sowohl warm als auch kalt servieren.
Gib für jeden Gast zwei Stangen davon auf einen großen flachen Teller, indem du sie so legst, dass die Köpfe entgegengesetzt nach außen zeigen.
In der Mitte streust du den Salat in einem Streifen quer zu den Spargelstangen und setzt, am besten mit der Hand, ein wenig Kräutersalat in die Mitte.
Streue am Ende noch Pinienkerne über jeden Teller.
Wenn du die Butter durch vegane Margarine ersetzt, ist das Gericht komplett vegan!
Wenn du eh schon Rucola für den Wildkräutersalat kaufst, könntest du vielleicht noch ein schnelles Rucolapesto dazu machen. Geschmacklich wäre das eine tolle Ergänzung.
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Eine andere Methode, um Spargel zu garen: Küchen-Tipps & Tricks (16) – Spargel dämpfen
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