In einer Kochsendung von und mit Alexander Herrmann hat der Fernsehkoch Schlangengurken einmal auf eine mir völlig neue Art zubereitet. Dazu hat er auch noch körnigen Frischkäse total spannend verarbeitet. Also gleich zwei Gründe um mir dieses Rezept genauer anzuschauen. Zumindest das mit dem Frischkäse ist wirklich eine coole Idee und dafür fallen mir jede Menge Anwendungsmöglichkeiten ein – wenn es so klappt wie ich mir das vorstelle.
Als ich dann irgendwann beim Einkaufen nach Mascarpone suche, fällt mir Hüttekäse ins Auge und mir wieder ein, dass ich ja dieses Rezept von Alexander Herrmann mal ausprobieren wollte. Also kaufe ich spontan den körnigen Frischkäse. Den hatte ich bisher überhaupt nur einmal, in einem Gericht mit Rote-Beete-Carpaccio, verarbeitet. Eine Gurke habe ich noch Zuhause. Und Pfeffer und Salz ja sowieso. Also kann es heute Abend los gehen.
Aus dem ‘heute Abend’ wird mal wieder, wie so oft, ein ‘heute Nacht’. Beim Durchlesen des Rezeptes fällt mir dann auf, dass mir der frische Dill fehlt. Den wollte ich doch im Garten anpflanzen. Hab ich aber nicht. Schade. Was nun? Aufgeben ist nicht. Ich schreibe einfach das Rezept völlig 😉 um. Wie wäre es mit Fenchel statt Dill? Warum nicht. Denn bei uns im Garten wächst Fenchelkraut. Und wie! Es ist schon 1,50 m hoch. Manchmal denke ich, es will mal ein Baum sein wenn es groß ist. Man kann aber natürlich auch Fenchelknollen kaufen und das Kraut verwenden. Oder natürlich man hält sich an das Originalrezept und nimmt den Dill.
Übrigens: Wenn du kein Vakuumiergerät hast, dann frag doch mal den Metzger deines Vertrauens ob er dir die Gurke vakuumiert. Ein Stück Fleisch solltest du bei der Gelegenheit vielleicht schon auch kaufen.
Zutaten (für 2 Personen)
- 1 Salatgurke (Schlangengurke)
- 1 Tomate
- 1 Prise Zucker
- Salz nach Geschmack
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 Zweig Fenchelgrün (oder, für eine andere Geschmacksrichtung, Dill)
- 200 g Hüttenkäse (körniger Frischkäse)
- Rapsöl (optional)
- ca. 150 ml Milch
Außerdem
- Vakuumierer (oder einen netten Metzger)
Zubereitung
Die Salatgurke schäle ich viertel sie der länge nach und schneide das Kerngehäuse sehr großzügig heraus. Das Fruchtfleisch würze ich mit Salz und Zucker und lege die Viertel nebeneinander in einen Vakuumierbeutel und das Fenchelgrün oben auf. Dann wird vakuumiert. Ich lasse die Gurken für mindestens einen halben (besser einen ganzen Tag) im eigenen Saft’ marinieren. Die Gurke wird dadurch weich, leicht durchsichtig und ändert auch etwas ihr Grün.
Zum endgültigen Fertigstellen packe ich das Gurken-Fruchfleisch aus und schneide es Streifen. Jetzt ‘wasche’ ich den Hüttenkäse indem ich ihn in ein Gefäß mit der Milch gebe und solange rühre bis sich die einzelnen Körner sichtbar vom Frischkäse getrennt haben. Jetzt absieben und die Milch gleich in einem Kochtopf auffangen. Die aufgefangene Frischkäse-Milch-Mischung würze ich mit ein wenig Salz und erwärme sie vorsichtig (auf keinen Fall kochen) zusammen mit einem Zweig Fenchelgrün und lasse das ganze ein wenig ziehen.
In der Zwischenzeit würze ich die Frischkäsekörner mit ein wenig Salz und Pfeffer. Wer will kann auch mit etwas Rapsöl mischen damit sie sich noch besser trennen. So hat Alexander Herrmann das jedenfalls gemacht. Ich habe diesen Schritt weggelassen und mir statt dessen lieber ein bisschen mehr Mühe beim Ausspülen der Körner gegeben. Geht auch.
Dann wird die Tomate enthäutet (siehe dazu auch Küchen-Tipps & Tricks (3) – (Kirsch)Tomaten enthäuten) und das Fruchtfleisch herausgenommen. Die so gewonnen Tomatenfilets würfle ich.
Als nächstes kommt der Fenchelschaum. Ich nehme das Fenchelgrün aus der Milch und schäume die Milch mit dem Stabmixer auf (siehe dazu auch Küchen-Tipps & Tricks (2) – Aufschäumen mit dem Stabmixer).
Jetzt geht es schon ans Anrichten. Die Gurkenstreifen rolle ich dazu auf wie Spagetti und gebe sie auf die Teller. Darüber gebe ich Frischkäseperlen, Tomatenwürfelchen und den Schaum.
Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!