Dieses kleine und einfache Rezept passt sehr gut zum Konzept von “Kochen für Angeber” denn es zeigt, wie man eine Allerweltsvorspeise so abwandeln kann, dass sie wieder etwas besonderes wird.
Jeder kennt mittlerweile den italienischen Vorspeisenklassiker “Tomate-Mozarella”. Oft und sicher auch klassisch wird er wunderhübsch angerichtet und serviert auf einer großen Platte von der sich jeder etwas nehmen kann. Damit eignet sich diese Vorspeise besonders gut für das Buffet und so entdeckt mal (leider) kaum ein Buffet auf dem dieser Klassiker fehlt. Leider hat das Anrichten auf einer großen Platte den Nachteil, dass die Optik linear zur Nachfrage leidet! Wenn jeder auf der Platte “herumstochern” kann wie auf einem Wühltisch im Ausverkauf, lässt es sich kaum vermeiden, dass Mozzarellastücke hilflos in Balsamicoessig ertrinken und gar nicht mehr so hübsch weiß und appetitlich aussehen. Auch der einst frische Basilikum lässt sich auf der halb leer gegessenen Platte ganz schön hängen.
Beim Anrichten auf dem Löffel hat man all diese Nachteile nicht. Wer aber kurz nachdenkt, dem wird sich schnell die Frage aufdrängen: Wie bekomme ich denn Essig UND Öl auf den Löffel ohne das es zerfließt? Darüber habe ich auch eine ganze Zeit lang nachgedacht und mich dann entschieden, das Olivenöl einfach zu binden. Und zwar in einem knusprigen Scheibchen Brot. Das stellte sich im Nachgang als gute Entscheidung heraus denn der zusätzliche Knuspereffekt macht die ganze Sache jetzt erst richtig aufregend.
Auch wenn es sich bei diesem Rezept um augenscheinlich einfache Zutaten handelt, solltest du eins nicht vergessen: Wenn du diese Nachspeise auf einen Löffel reduzierst, ist es zwingend notwendig, dass du nur beste Zutaten wählst. Also bitte keinen Mozzarella von der Kuh, womöglich noch die Light-Variante, oder den Günstig-Balsamico vom Discounter.
Zutaten
- Sehr gutes Olivenöl
- Sehr alter, dickflüssiger Balsamico-Essig oder eine selbstgemachte Reduktion
- Büffelmozarella
- Frischer Basilikum
- Tramezzino-Scheiben oder, zur Not, Toastbrot
- geschmackvolle, kleine Tomaten (evtl. Ausstecher mitnehmen um die richtige Größe zu finden)
- Salz, am besten fein gemahlen aus der Mühle
Sonstiges
- Vorspeisenlöffel (-> eine Auswahl auf Amazon)
- Ausstecher (z. B. für Plätzchen) (-> eine Auswahl auf Amazon)
Zubereitung
Wenn du keinen sehr alten und dickflüssigen Balsamico hast, kannst du dir behelfen indem du guten Balsamico mit Zucker zu einer dickflüssigen Emulsion reduzierst (einkochst). Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber das wird sogar in der Sterneküche gerne so gemacht. Die Menge Zucker ist abhängig davon wie süß der Essig bereits ist. Hier musst du also ein wenig experimentieren.
Tramezzino ist ein italienisches Weißbrot, das unserem Toastbrot sehr ähnlich ist, jedoch feinporiger, weicher und ohne Rinde. Verwendest du Toast, schneidest du als erstes die Rinde ab. Ich habe die Scheiben mit einem Nudelholz noch etwas flacher gerollt. So werden sie noch knuspiger. Mit einem Plätzchen-Ausstecher Scheiben ausstechen und in einer Pfanne mit sehr gutem Olivenöl goldgelb braten und von beiden Seiten salzen. Wenn du magst, und je nachdem wie viel Öl du zum braten verwendet hast, kannst du die Brotscheibchen noch leicht mit Öl betreufeln.
Den Mozarella in Scheiben schneiden und ebenfalls ausstechen (die Reste direkt zum Mund führen und genießen 😉 ).
Basilikumblätter abzupfen und unter kalten Wasser abbrausen und trocken tupfen.
Tomaten waschen und in Scheiben schneiden. Ein Randstück probieren. Den Tomatengeschmack kann man etwas anheben indem man eine ganz kleine Prise Zucker auf die Schnittflächen streut. Aber bitte wirklich nur ganz wenig.
Jetzt wird hochgestapelt. Erst den Essig auf den Löffel, darauf eine Scheibe Tomate, nun das Knusperbrot. Darauf den Mozzarella und obenauf ein Blättchen Basilikum. That’s it!