Kochen für Angeber

Cool cooking for passionated posers

Küchen-Tipps & Tricks (20) – Lebensmittel aufbewahren

Lebensmittel aufbewahren

Bist du der Typ, der früh morgens auf dem Wochenmarkt seine Kartoffeln oder seine Möhren stückweise einkauft? Gratuliere, dann brauchst du dir schon einmal keine Gedanken darüber zu machen ob man Kartoffeln auch noch essen sollte wenn schon Triebe daran waren oder ob man die dunklen Stellen an der Karotte einfach wegschneiden kann ohne gleich die ganze Karotte zu entsorgen.

Aber selbst wenn du keine Kartoffeln in Netzen kaufst und keine Möhren in Beuteln, wird es dir kaum gelingen alle Lebensmittel immer vollständig zu verbrauchen. Die Lagerung von Lebensmitteln ist deshalb, gerade für uns Hobbyköche, zwangsläufig immer wieder ein Thema. Und die Lebensmittelindustrie macht es und mit ihren Verpackungseinheiten und ihrer Preispolitik für Kleinverpackungen, die im Vergleich wesentlich teurer sind, ja auch nicht immer ganz einfach.

Über das grundsätzliche Lagern der gebräuchlichen Lebensmitteln gibt bereits Informationen im Netz in Hülle und Fülle. Eine sehr übersichtliche und nützliche Zusammenfassung habe ich zum Beispiel auf den Ratgeber-Seiten eines Anbieters für Küchen gefunden: Lebensmittel richtig lagern

Aber das man Kartoffeln kühl, dunkel und trocken lagern sollte weiß man als jemand, der gerne kocht, sicher auch ohne Ratgeber. Und eine Tiefkühler steht natürlich aus längst in jedem Haushalt. Deshalb gibt es von mir hier auch nur ein paar Zusatzkniffe auf die man vielleicht nicht von alleine kommt und von denen du möglicherweise bisher noch nicht gehört hast:

1. Vakuumieren

Wenn du ein Vakuumiergerät dein Eigen nennen darfst, erschließen sich für dich ganz neue Möglichkeiten. In vielen Haushalten von Hobbyköchen sind solche Geräte bereits vorhanden aber vorwiegend wurden sie nur zum Sous-Vide-Garen angeschafft. Dabei eignen sie sich hervorragend um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern! Wurstreste, das Stück Speck oder Dörrfleisch, dass nur zur Hälfte gebraucht wurde und vieles mehr lassen sich so richtig lang frisch halten. Aber auch Gemüse. Wenn ich z.B. merke, dass die Karotten im Keller anfangen abzubauen mache ich mir natürlich erst einmal Gedanken darüber, wie ich sie zeitnah verbrauchen kann. Gibt es dafür keine Möglichkeit, werden sie kurzerhand geschält und vakuumiert. Unser Vakuumierer ist inzwischen eines unserer am häufigst benutzten Haushaltsgeräte geworden und wir werfen viel weniger Lebensmittel weg als früher.

Übrigens gibt es gute Vakuumierer schon für um die 100 Euro. Eine Anschaffung, die sich auch lohnt wenn man kein Freund des Sous-Vide-Garens ist.

2. Schraubgläser

Du musst nicht zwangsläufig eine Tupperware-Party besuchen um dir geeignete Gefäße für die Lagerung von Lebensmitteln anzuschaffen. Für ganz viele Lebensmittel eignen sich ganz gewöhnliche Schraubgläser oder auch Einmachgläser hervorragend. Z.B. für:

  • Mehl
  • Zucker
  • Instantprodukte
  • Tee
  • Kaffee
  • Gewürze
  • Kekse
  • Backzutaten
  • Nudeln
  • Reis
  • Bohnen

Im Gegensatz zu Kunsstoffboxen enthalten Schraubgläser garantiert keine Weichmacher, sie sind geruchsneutral, können sich nicht verfärben oder in der Spülmaschine verformen. Außerdem sieht man auf den ersten Blick was sich darin befindet, sie sind sogar u.U. stylisch und das allerbeste: Sie sind kostenlos! Denn von der Nutella bis zu Oliven gibt es viele Lebensmittel, die im Schraubglas angeboten werden. Also: nicht gleich wegwerfen sondern auch mal auswaschen und wieder verwenden!

3. Zitrusfrüchte in Wasser einlegen

Kennst du das? Du kaufst Zitronen im Netz und kannst gar nicht schnell genug alle verbrauchen bevor sie immer kleiner und härter werden? Der Trick: einfach in Wasser legen und sie halten eine kleine Ewigkeit frisch! Hierzu habe ich bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben, den du hier finden kannst.

4. Zuckern, salzen, ölen

Das zuckern und salzen von Lebensmittel deren Haltbarkeit verlängert weiß man nicht erst seit gestern. Das beweist schon die Brombeerkonfitüre von 1975 im Keller der Eltern die durchaus immer noch essbar ist oder der Stockfisch aus dem italienischen Feinkostladen. Im täglichen Alltag gibt es dafür aber auch viele Anwendungsmöglichkeiten, ohne gleich Konfitüre einkochen zu müssen.

Zuckersud

Reste von schon klein geschnittenen Früchten lassen sich zum Beispiel in einem Sud aus Zuckerwasser noch tagelang im Kühlschrank aufbewahren und dann für ein Dessert verwenden. Tipp: das Wasser vorher einmal kurz aufkochen und wieder abkühlen lassen.

Übrigens verlängert auch schon das einfache Bestreuen und vermischen mit Zucker die Haltbarkeit von geschnittenem Obst. Allerdings maximal für ein oder zwei Tage im Kühlschrank!

Salzsud

Was für Zucker gilt, gilt auch für Salz: Wasser aufkochen, Salz darin auflösen, abkühlen lassen. Darin lassen sich z.B. hervorragend Oliven, Peperoni oder der Rest Schafskäse (gerne auch in dieser Mischung) noch lang im Kühlschrank aufbewahren.

Eine ganz besondere Spezialität, und besondere Geschmackserlebnisse in der Angeberküche geradezu prädestiniert sind übrigens Salzzitronen. Wie die zubereitet werden (es ist ganz einfach) kannst du hier nachlesen.

Ölen

Mit einer Schicht Öl bedeckt halten geeignete Lebensmittel quasi “ewig”. Vorzugsweise mediteranes Gemüse schreit hier danach zu Antipasti zu werden. Eine Zuccini übrig? Kein Problem! In Scheiben schneiden, anbraten (oder in Grillpfanne angrillen) und zusammen mit Knoblauch in Olivenöl einlegen. Lecker! Das Gleiche geht natürlich auch mit Auberginen, Paprika, Pilzen, grünen Bohnen, sogar Blumenkohl u.v.m. Auch eine Mischung ist spannend.

Und das Beste: Man muss das so eingelegte nicht zwangsläufig als Vorspeise verwenden. Einfach nochmal ein wenig warm gemacht kann das Gemüse auch zu einer wunderbaren Beilage werden.

Hier noch ein Tipp für alle die es gerne scharf mögen: Peperoni mit ein wenig Salz im Mixer häckseln. Mit Olivenöl begießen und ab in den Kühlschrank. Hält sich wirklich ewig wenn man darauf achtet, dass immer eine kleine Schicht Öl an der Oberfläche ist und eignet sich hervorragend zum Würzen oder Nachwürzen von Tomatensoße oder überhaupt Pastagerichten, überträufeln von Pizza und für vieles mehr. Wer mag, häckselt noch Knoblauchzehe und/oder eine Anchovi mit. Damit wird’s dann besonders würzig und lecker.

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