Kochen für Angeber

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Pasta – Die 10 größten Mythen

Ein-Teller-Pasta

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Es gibt doch nichts einfacheres als einen Teller Pasta zu kochen, oder? Man nimmt die Nudeln aus der Packung, wirft sie in kochendes Wasser und stellt den Timer nach der auf der Packung angegebenen Kochzeit! Dann gießt man die Pasta ab und übergießt sie mit reichlich Soße. Fertig!

Das es anscheinend doch nicht ganz so easy ist, belegen die 10 größten Mythen, die über das Kochen von Nudeln grassieren.

Mythos 1 – Man gibt Öl in das Nudelwasser, damit die Pasta nicht aneinander klebt

Falsch! Das Öl schwimmt an der Oberfläche und berührt die Nudeln gar nicht. Allenfalls beim Abgießen hätte man eventuell die Chance, dass die einzelnen Nudeln ein wenig vom Oberflächenöl abbekommen. Der häufigste Grund warum Pasta (und meistens betrifft das sowieso nur Spaghetti und ähnliche Langnudeln) aneinander klebt ist, dass zu wenig Kochwasser im Topf war oder, dass nach dem Einfüllen der Pasta nicht wenigstens einmal kurz gerührt wurde.

Mythos 2 – Man braucht gar nicht so viel Wasser wie immer behauptet

Auch das ist falsch! Viel Wasser ist wichtig, damit die Nudeln (siehe Mythos 1) nicht aneinander kleben und die Chance haben möglichst gleichmäßig zu garen.

Mythos 3 – Das Wasser muss unbedingt sprudelnd kochen bevor man die Pasta hinein gibt

Hier streiten die Gelehrten. Jeder gestandene Italiener wird darauf bestehen, dass das Wasser ordentlich kochen muss. Experimente liefern jedoch den Beweis, dass die Nudeln genauso gar werden, wenn man sie in kaltes Wasser gibt und es dann erst zum Kochen bringt.

Alleine schon um eine verlässliche Kochzeit zu erreichen, sollte man erst das Wasser kochen und dann die Nudeln hineingeben. Die Kaltwassermethode ist letztlich nicht schneller und es gibt keinen einleuchtenden Grund sie zu präferieren.

Mythos 4 – Die Pasta sollte immer wieder umgerührt werden

Wichtig ist, den Nudeln nach der Hereingabe in das Wasser einen ordentlichen Schwung mit dem Kochlöffel zu geben damit sie nicht am Boden ansetzen. Danach genügt es eigentlich schon, wenn nur genügend Kochwasser vorhanden ist damit nichts verklebt.

Mythos 5 – Das Wasser muss nicht unbedingt gesalzen werden

Oh doch! Unbedingt! Der Grund ist, dass die Nudeln während des Kochvorgangs würze aufnehmen. Hinterher salzen bringt auf keinen Fall den gleichen Effekt. Du solltest das Wasser sogar abschmecken. Erinnert es dich vom Salzgehalt an Meerwasser, ist es genau richtig.

Mythos 6 – Nudeln brauchen viel Soße

Die Deutschen sind als Soßenliebhaber bekannt. Trotzdem solltest du dich bei der Pasta damit zurückhalten. In Italien wird die fertig gekochte Paste gleich, noch tropfnass, in der Soße geschwenkt deren Menge gerade so ausreicht um alle Nudeln zu umschließen. Möchtest du lieber dabei bleiben zuerst die Pasta in den Teller zu geben und die Soße darauf zu verteilen, dann halte dich mit der Menge besser ein wenig zurück und gib eine Sauciere mit Extra-Soße auf den Tisch. Das sieht auch wesentlich schöner auf dem Teller aus.

Mythos 7 – Jede Nudelform passt zu jeder Soße

Oh nein! Dem ist mitnichten so. Es gibt sogar Pastasorten, die eigens für bestimmte Soßen angefertigt werden. Die Form der Nudel hat viel mit dem Halt der Soße an der Pasta zu tun und da es dünne und dicke, fette und magere Soßen gibt, ist auch die richtige Pastawahl für den Essgenuss entscheident.

Mythos 8 – Frische Pasta ist grundsätzlich besser als getrocknete

Nicht unbedingt. Auch hier spielt wieder die Soße zur Pasta eine große Rolle. In Italien wird zu bestimmten Soßen grundsätzlich nur frische Paste gekocht während zu anderen Soßen zwingend eine getrocknete Nudel verwendet wird. Man muss auch sagen, dass es viele Nudelformen gibt, die sich ohne Spezialgerät gar nicht frisch herstellen lassen.

Mythos 9 – Pasta nach dem Kochen “abschrecken” damit sie nicht verklebt

Bitte nicht! Das Abschrecken mit kaltem Wasser kühlt nicht nur die Pasta unnötig ab sondern spült vor allem die Stärkeschicht um die einzelnen Nudeln weg. Und das verhindert, dass nachher die Soße an der Pasta haftet!

Entweder zu machst es wie die Italiener und vermengst die tropfnasse Paste direkt mit der Soße oder du schüttest ein wenig vom stärkereichen Kochsud in ein Extra-Gefäß und den Rest in die Spüle. So kannst du immer einen Löffel von dem Kochwasser unter deine Pasta rühren und sie wird sofort wieder locker.

Mythos 10 – Ob die Pasta fertig ist erkennt man daran wenn sie an Wand oder Decke kleben bleibt

Zugegeben, es ist ein riesen Spaß die Nudeln an Wände und Decke zu schleudern. Und deinem Maler vor Ort gefällt diese Idee bestimmt auch besonders gut. Fakt ist aber, dass man auf diese Weise auf keinen Fall den genau richtigen Garpunkt bestimmen kann. Die Pasta klebt, sobald sich die in ihr vorhandene Stärke zu lösen beginnt. Das ist zwar ein Indiz dafür, dass sie nicht mehr hart ist aber keiner dafür, dass sie noch al dente, also ein wenig bissfest, ist!

 

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